Ich fürchte mich vor mehreren Arten von Männern:
-vor den Ostalgikern mit den langen, dreckigen Fingernägeln, die Kordhosen tragen, die wie angegossen an den fleischigen Oberschenkeln kleben, die mit den Hornbrillen und den Essensresten im Vollbart
-vor den Jungs, die mit überdimensionalen Rollkoffern auf dem Weg aus dem Zug jedem den Weg versperren. Die Sonnenstudiogeplagten Muckibudengänger, die nicht ohne ihre zwanzig Diesel Jeans und dreißig Armanihemden übers Wochenende bei Mutti kommen und fünf Kilometer Tommy Hilfiger Duftwolken hinter sich her ziehen. Die, die dreimal so lange im Bad brauchen wie ich.
-vor Sozialpädagogen mit Freundinnen die Sibylle heißen und gemeinsam mit der Liebsten ein Seminar besuchen, in dem sie die ganze Zeit nebeneinander sitzen, Händchen halten, in Diskussionsrunden immer des Anderen Meinung vertreten und sich im Laufe des Seminars gegenseitig den Rücken liebevoll wund rubbeln und Handküsse zuwerfen.
-vor Kellnertypen, die mich mit meiner Begleitung verkuppeln wollen, längere Fingernägel haben als ich und mich, obwohl ich aus Höflichkeitsgründen gerade mal drei Sätze mit ihnen gewechselt habe, zum Abschied abknutschen