Rungsbittl (n), der
von "rum rungsen", tolpatschig, ungestüm
Wie es mir zu Ohren kam:
Herrchen zum Hund, der gerade die Kaffeetasse umschmiss:
"Du oller Rungsbittl, komm unterm Tisch vor, sonst knallts!"

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die Mutter must Du aber selbst aussuchen und mitbringen.

Ich arbeite gerade wieder in einer kleinen, provinziell angehauchten Stadt- meine Heimat. Wenn man hier geboren ist, seine gesamte Kindheit und Jugend verbracht hat, kennt man so ziemlich alle sprachlichen Gepflogenheiten. Dennoch muss ich von Zeit zu Zeit feststellen, dass mir manche Einheimische in ihrer Ausgefallenheit ihrer Ausdrücke doch wesentlich im Vorteil sind. Da ich in einer Fabrik arbeite, entdecke ich pro Schicht mindestens einen von mir verdrängten und tief in meinen tiefsten Furchen meines Gedächtnisses vergrabenen Ausdruck wieder- spannend! Trotz meines zarten Alters vergesse- oder vielmehr verdränge ich gewisse Ausdrücke. Doch nette Kollegen fordern mich zuweilen auf "mal BEI Birgittn zu gehn" oder erzählen mir schon mal was für ein "Reff" ihr Mann zuhause ist, weil er nie im Haushalt hilft oder dass Petra "noch schnell NACH Aldi gehn" muss, weil er sonst schließt. Mein Problem mit der Wiedergabe dieser regionalen Färbungen besteht allerdings in der korrekten Schreibweise. - so auch heute. Bevor ich allerdings weiter meinen kleine Bastian Sick in mir entdecke schnell meine neue, alte Wiederentdeckung:


Schette, n, die
Die kann man haben, wenn man nicht mehr alle beisammen hat,
rum spinnt, gerade eine Meise hat...
"Der hat doch ne dodale Schedde, hat der doch. Ich frach mich wat der sich so uffreecht!!"



*An der Arbeit habe ich zuweilen geraume Zeit Hörbücher zu hören. "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 2" war eins der letzten und ich bin dankbar für die Belehrung, dass es nicht "die Terroranschläge des 11. September", sondern "des 11. SeptemberS" heißt-
wieder was gelernt!